Digitale Welten
Vom Suchen und FindenMan muss nicht alles wissen, man muss nur wissen, wo man es nachschlagen kann. Auch wenn dieser Rat eines Lehrers sich damals noch auf das Nachschlagen in einem Buch bezog (hier outet sich eine Millenial), hat er aus heutiger Sicht sogar an Relevanz gewonnen. Denn während man früher noch das entsprechende Buch besitzen musste, haben wir heute durch das Internet einen schier unbegrenzten Zugriff auf Wissen. Danke Google!🙏🏼
Doch es wäre nicht das Internet, wenn nicht stets alles im Wandel bliebe. So zeigt sich eine immer deutlichere Veränderung im Suchverhalten der jüngeren Internetnutzer: Eine Statista-Studie aus dem Jahr 2023 hat gezeigt, dass die Gen Z neben traditionellen Suchmaschinen, wie Google, vermehrt auf soziale Netzwerke zurückgreift. Wird Google etwa aus seiner Vormachtstellung verdrängt?
Instagram und TikTok anstatt Google-Suche
Sowohl Instagram als auch TikTok dienen schon lange nicht mehr nur der Unterhaltung, sondern bieten neben News, Informationen und Erfahrungsberichten auch eine Direkt-Verlinkung zum Kauf von Produkten. Und sie werden von Jahr zu Jahr beliebter. Konsumenten finden hier kurze und prägnante Informationen aus verschiedenen Quellen in Form leicht konsumierbarer Beiträge. Und – im Vergleich zu den klassischen Suchmaschinen – haben persönliche Erfahrungen in den sozialen Netzwerken einen ausgesprochen hohen Stellenwert. Sowohl in den Beiträgen selbst als auch in den dazugehörigen Kommentarspalten. Ein enormer Vorteil für die Gen Z – eine Generation, in der Authentizität großgeschrieben wird.
Weg vom Fenster ist Google dadurch aber noch lange nicht. Verschiedene Datenauswertungen zeigen, dass die Suchmaschine überall auf Platz 1 der am meisten besuchten Websites liegt und die Nutzerzahlen sind weiterhin hoch – auch in der Gen Z. So geben laut Statista 58% der Befragten im Alter von 16 bis 26 an, klassische Suchmaschinen wie Google und Bing am häufigsten zu nutzen. Mit 46 % sind Social Media-Plattformen jedoch dicht auf. Das hat auch Google erkannt und arbeitet daran, die Sucherfahrung persönlicher zu gestalten, zum Beispiel mit Hilfe des Tools “Search Generative Experience” (SGE), das mithilfe von KI Suchergebnisse personalisiert, die gestellte Frage so direkt wie möglich beantwortet und ggf. weiterführende Tipps anbietet. So soll ein ganzheitlicheres Bild geschaffen werden, das einer natürlichen Konversation näher kommt. In Deutschland ist SGE noch nicht im Einsatz.
Social Media als Suchmaschine – was bedeutet diese Entwicklung für Brands und deren Werbung?
Wer die Gen Z ansprechen möchte, kommt an sozialen Netzwerken und authentischem, persönlichem Content nicht vorbei. Diese Generation erreicht man nicht mehr mit Hochglanzwerbung, sondern mit Humor, Charakter und echten Erfahrungsberichten. So sind auch (gezielte und durchdachte) Influencer-Kampagnen und die Arbeit mit UGC-Creatorn (User Generated Content) ein gutes Mittel, um die jüngeren Generationen zum Kauf eines Produktes oder einer Dienstleistung anzuregen. Tatsächliche Sorgen um Google machen wir uns zu diesem Zeitpunkt definitiv nicht – doch lohnt es sich je nach Zielgruppe, Google- und Social Media-Kampagne zu vergleichen und gegeneinander abzuwägen. Es würde uns nicht wundern, wenn der ROI für die Gen Z auf Social Media deutlich höher wäre.
Quellen:
Online-Plattformen, auf denen die Generation Z nach Informationen sucht, weltweit im Jahr 2023
Digital 2024: Germany
